Fashion Trends & Spirit – Sommer 2021

Sonntag, 23. Mai 2021

Fashion Trends & Spirit – Sommer 2021

 

 

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Mein Name ist Isabella Jaburek-Nourry. Ich bin Farb-, Stil- und Imageberaterin und ich blogge regelmäßig über Mode, Stil, Image oder Farbthemen.

 

 

 

 

Wenn ich auf die Terrasse sehe, tanzen die Schneeflocken. Die Landschaft ist in Weiß getaucht. Die Natur schläft. In solchen Momenten ist es schwierig sich vorzustellen, dass der Frühling unter der Schneedecke schlummert. Ich habe für meine KollegInnen des Image-Verbands einen Vortrag vorbereitet zum Thema: Fashion-Trends & Spirit für den Sommer 2021.

Bei der Trend-Recherche habe ich mich dieses Mal nur auf Fashion-Videos konzentriert und weit über 30 Shows angesehen, um Trends, Ideen, Visionen und den Spirit der Sommer-Mode 2021 von verschiedenen Modeschöpfern einzufangen. Aufgrund der Corona-Pandemie waren viele Designer gezwungen ihre Shows an speziellen Plätzen, meist ohne Publikum, abzuhalten.

 

 

DER SPIRIT

Lavinia Biagiotti Cigna – die Tochter von Laura Biagiotti – hat ihre Fashion-Show mit einem weißen Kleid eröffnet und mit einem weißen Kleid beendet. Sie hat den Spirit der Sommerkollektionen 2021 auf den Punkt gebracht:

 

Die zwei weißen Kleider sind wie leere Blätter, wo die Zukunft aufgeschrieben wird. Die Kollektion soll LEICHTIGKEIT – FREIHEIT – VERGNÜGEN zeigen. In einer Zeit, in der es uns nicht möglich ist, dass wir uns frei bewegen können, soll uns zumindest die Kleidung das Gefühl von Freiheit vermitteln.“

 

Als hätte sie stellvertretend für viele andere DesignerInnen gesprochen, denn Leichtigkeit und Bewegungsfreiheit sind der Grundgedanken – der große gemeinsame Nenner.

 

 

 

KÖRPER & SCHNITTE

Nicht der Körper hat sich an die jeweilige Mode anzupassen – ich denke hier an superenge Skinny-Jeans –, sondern die Mode passt sich an unsere Lebensumstände an. Freiheit, Vergnügen und Komfort sind die Grundaspekte der Designer im europäischen (und amerikanischen) Raum.

„A little bit of Fun in it“, so die Worte von Tom Ford bei der New York Fashion Week, muss bei der Sommer-Mode ungebedingt dabei sein. Das ist auch der Spirit der Frühjahr/Sommer-Fashion, der im Großen und Ganzen vermittelt wird. Es ist von Saison zu Saison immer schwieriger die einzelnen Trends ausfindig zu machen, denn es ist fast alles erlaubt und es ist alles schon einmal dagewesen.

 

 

DIE FARBEN

Weiß, Creme, Camel, Beige, Naturtöne, Schwarz und Grau-Blau sind die Basistöne, wobei Weiß die vorherrschende Farbe ist. Die Farbpaletten sind soft und unaufgeregt. Natürlich gibt es auch kräftige Farbkombinationen, aber bei vielen Shows wirkten die Farben eher angenehm und beruhigend.

Kräftige Farbtupfer gibt es vor allem in Form von Accessoires. Sie stehen im Kontrast zur Kleidung. Mit Gelb, Pink, Rosé, Hellblau, Lindgrün, Orange, Schwarz und Blassgrün wird die Farbpalette erweitert. Sie werden gemischt oder Uni getragen. Zartes Rosé ist Trend-Farbe. Sie vermittelt Unschuld, Leichtigkeit und Gedankenlosigkeit.

Es gibt kaum aggressive, vorwärtsdrängende Nuance. Ton-in-Ton-Outfits verlängern die vertikale Silhouette und sorgen gleichzeitig für ein ruhiges Bild. Die Pantone-Farben für das Jahr 2021 – Grau und Gelb – wurden nur von Olivier Rousteing für Balmaine eins-zu-eins übersetzt und auf dem Laufsteg gezeigt.

 

 

 

DIE MUSTER

Blumenmuster sind in dieser Sommer-Saison hauptsächlich bei langen Kleidern zu sehen. Die romantische Blütenpracht begegnet uns entweder in sehr zarter Ausführung oder in kräftigen Farben, wobei die Musterungen dann eher das Dschungel-Fieber wecken oder an ein Tropical-Chaos erinnern. Graphische Muster vermitteln Ordnung und verleihen dem Outfit die entsprechende Coolness.

 

 

 

DIE MATERIALIEN

Nur weiche Materialien können sich gut dem Körper anpassen. Baumwoll- und Seiden-Mousselin – in mehreren Lagen übereinandergelegt -, Batist, Crêpe de Chine oder Seidensatin umspielen sanft den Körper. Chiffon – bedruckt oder unbedruckt, Organza, Lurex – für Abendmode, Microfaser, Jersey, Spitze und Sweat-Shirt-Stoffe runden das Materialsortiment ab.

 

Leichtigkeit, Transparenz und Beweglichkeit sollen dadurch ausgedrückt werden. Die Materialien machen jede Bewegung mit und engen nicht ein.

 

Spitze ist ein sehr großes Thema. Der Lingerie-Look hat immer schöne edle Spitze. Sie ist bei Tops und Oberteilen eingearbeitet. Spitze wird auch komplett von Kopf bis Fuß verwendet. Transparente Stoffe werden im Lagen-Look und die gute alte Häkelspitze wird großflächig getragen. Sie wurde in Form von langen Kleidern, Hemden, Shirts, Tops, Mänteln oder Hosen für Damen und Herrn vorgeführt.

Die meisten Materialien sind mit Kordeln und Bändern eingehalten. Das funktioniert nur, wenn sie soft genug sind und das Volumen so fixiert werden kann. Leinen- und Baumwollstoffe wirken weder steif noch unangepasst.

 

 

DIE wichtigsten TREND-THEMEN im Detail

 

 

OVERSIZE & VOLUMEN

Es gibt auffallend viele weite Schnittlösungen. Verschwenderische Fülle an Material und voluminöse Silhouetten, um in Summe Platz und Bewegungsfreiheit zu bieten. Trotz der Weite und des Volumens wirken die Schnitte meist trotzdem sehr klar.

 

TRANSPARENZ 

Transparenz ist das große Thema dieser Saison. Die durchsichtigen Stoffe vermitteln Leichtigkeit, Zerbrechlichkeit und Femininität. Die durchsichtigen Materialen werden in Schichten getragen. „Panta rhei“ – alles fließt – könnte man auch zu den transparenten, langen Kleiderkreationen aus Seide, die den Körper umspielen, sagen. 

 

VOLUMINÖSE ÄRMEL

Weite Ärmelschnitte sind ein wichtiges Detail. Dichterärmel, Biedermeierärmel, Ballonärmel oder Puffärmel – fast alle Designer haben sich mit dem Thema ‚Ärmel und Volumen‘ auseinandergesetzt und unterschiedlich interpretiert. Die Neuinterpretierung von voluminösen Ärmelschnitten erinnert mich an den Designer Balenciaga (1895 – 1972). Balenciaga war betreffend Ärmelschnitte der Meister des Volumen-Spiels. Er war stets auf der Suche nach dem perfekten Ärmel.  

 

 

 

BREITE SCHULTERN

Die Schulterpartie ist durch verschiedene Schnitttechniken, wie Drapierungen mit mehreren Stofflagen oder überzogenen Schulterschnitten, stark in den Mittelpunkt gerückt. Die Schultern sind betont, aber nicht streng. Frauen wirken stark und trotzdem weich. Balmaine war das einzige Label, das extreme Schultern mit Extravaganz zeigte.

 

BÄNDER & SCHLEIFEN

Lange Bänder mit Tunnel-Zug, angebracht bei der Taille, an der Hüfte, an den Ärmeln, am Saum, Krägen, Kapuzen oder am Hosenbund, dienen dazu, voluminöses Material in Zaum zu halten. Die Bänder, als bequeme Verschluss-Technik, bleiben meist lose hängen und wirken wie Relikte aus der Sports- oder Utility-Fashion.  

 

RELAXED SUITS

Die ultra-relaxed geschnittenen Hosenanzüge sind aufgrund der Weite und der lässigen Schnittführung das Must-Have der Saison. Die kantigen Blazer-Schnitte wird entweder offen oder mit einem breiten Gürtel getragen. Die Hosen sind sehr locker geschnitten, wobei der überlange Saum und die extreme Beinweite noch mehr Lässigkeit vermitteln.  

 

 

 

BRA-TOPs

Der Blazer an sich spielt wieder eine wichtige Rolle und wird mit Bralettes (Bra-Top) kombiniert. Mit bauchfreien Oberteilen zeigen Models viel Haut. Die Körpermitte rückt stärker in den Mittelpunkt.  

 

HOSEN- & ROCK-SCHNITTE

Die wichtigsten Hosenschnitte sind die Bundfalten- oder Paperbag-Hose. Die Taille ist bei der Paperbag-Hose sehr hoch hinaufgezogen und mit einem Gürtel fixiert. Bermuda-Hosen und Shorts sind wieder salonfähig und wurden mit Oversize-Blazer und Bralettes vorgeführt. Weite Jeans mit 70er Flair sind wieder im Trend.

Die Röcke sind entweder sehr lang und weit oder kurz und sexy. Auffällig sind Rockschnitte mit sehr hohem Schlitz, der fast bis zur Taille reicht. Diese Schnittart schafft viel Raum für Bewegung. Nichts engt ein, denn das Material kann beim Gehen gut mitschwingen.

 

LINGERIE-DETAILS & HÄKELMUSTER

Schöne Details in Form von eingearbeiteten Spitzen, Bordüren, Stickereien oder Häkelmuster sind in diesem Sommer angesagt. Häkelmuster und maritime Fishnet-Looks werden all-Over getragen oder minimalistisch verarbeitet. Bordüren sind entlang der Knopfleiste eingearbeitet. Wunderschöne Stickereien passen perfekt zum Transparent-Look und vermitteln ein hohes Maß an Femininität.

 

TASCHEN 

Die wichtigste Tasche ist heuer wohl die Clutch oder die Mini-Bag. Sie werden in kräftigen Farben als Hingucker und Farbtupfer zum Uni-Outfit getragen. Große Taschen, sogenannte Oversize-Bags, sind ein weiterer Taschentrend. Und wenn Sie es ganz ausgefallen wollen, dann greifen sie zur Tasche mit sehr langen Fransen.  

 

 

 

SCHUHE

Schuhe sind vor allem eines: bequem. Von feminin bis maskulin, von minimalistisch bis verspielt – es gibt viele Variationen an Schuhformen. Manche Schuhmodelle, wie zum Beispiel die Clogs, feiern ein großes Comeback. Die sonst so unschicken Tracking-Sandalen verlassen gewohntes Terrain. Sie sind mit Bändern versehen, die über die Fesseln gebunden werden – das verleiht ihnen zumindest im Ansatz einen Hauch von Femininität. Generell sind Schuhe mit Schnür- und Wickeldetails einer der wichtigsten Schuh-Trends.

Der Kult-Schuh aus den 70er Jahren, die Clogs, sind wieder da. Dieser Trendschuh, der bereits im Herbst und Winter 2020 zu sehen war, hat sich nun vollends etabliert. Stiefel, egal ob Cowboy-Boots oder Reitstiefel, im Sommer werden sie zu Shorts, Röcken, Kleidern oder Leggings kombiniert. Sämtliche Klassiker wie Loafer, Flip-Flop, Sling-Pumps oder Ballerina müssen nicht im Kasten bleiben.

 

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Titelbild: www.shutterstock.com

Portrait: Britta Noibinger

Bilder im Text: siehe angeführte Instagram Accounts

 

 

 


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